Martinus und die neue Weltmoral

Martinus und die neue Weltmoral

Martinus und die neue Weltmoral.     Verlag Scientia Intuitiva, Dänemark

Titel der dänischen Originalausgabe: Martinus og den ny verdensmoral (2009)
Übersetzung ins Deutsche “Martinus und die neue Weltmoral” von
Dr. Christoph Schönhofer, 2017.
Herausgegeben in sieben Sprachen:
Dänisch, Schwedisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Esperanto und Russisch

www.martinusshop.dk

Das Buch Weltmoral-Buch ist eine Einführung in der Martinus-Kosmologie

Der intuitive Geistesforscher Martinus (1890-1981) unterbreitet die Prinzipien einer neuen Weltmoral, die die Grundlage zur Schaffung einer friedlichen und liebevollen Kultur auf der Erde bilden. Die Entwicklung einer neuen Kultur des Vergebens und gesünderer Lebensgewohnheiten, die Schaffung eines gerechten Weltstaates, die Einführung der Weltsprache Esperanto, Vegetarismus, die Entfaltung einer größeren Liebe zu Pflanzen, Tieren und Menschen – zu allen Lebewesen, sowohl im Mikro-, Mittel- und Makrokosmos – bilden wichtige Elemente in der Martinus-Kosmologie, die als vollständiges Weltbild beschrieben werden kann, in dem alles mit allem verbunden ist.

Die neue Weltmoral

Das Buch ist sowohl eine lehrreiche als auch unterhaltsame Lektüre, mit Kapitelüberschriften wie: Martinus erlangt kosmisches Bewusstsein, Krishnamurti als Weltlehrer, Prophezeiungen über den dänischen Weltlehrer, Das Geheimnis der Pyramiden, Die Weltsprache – Esperanto, Die Erde – ein Lebewesen, Der Weltstaat, Liebe zu Tieren, Krankheit und ihre Heilung, Die christliche Moral, Kann Ewigkeit verstanden werden? und Die Wiederkunft Christi.

Das Buch skizziert eine neue Kultur, die auf einer neuen Weltmoral gründet, und ist für jedermann gedacht, der an Politik, Wissenschaft, Philosophie, Umwelt, Gesundheit und Frieden interessiert ist. Das Buch kann ebenso als eine Einführung zum gesamten Lebenswerk von Martinus – Das Dritte Testament – gelesen werden.

 

Martinus (1890-1981), geboren in Jütland, Dänemark, hatte eine sehr einfache Ausbildung und arbeitete in jungen Jahren hauptsächlich als Molkereiangestellter. 1921 erlebte er eine spontane Veränderung seines Bewusstseins, die es ihm ermöglichte, das Dasein zu analysieren und dessen geistige Gesetze und ewige Prinzipien zu beschreiben.
Der dänische Schriftsteller Martinus (1890-1981) gab seinen gesammelten Werken den Namen „Das Dritte Testament“.

 

  1. 1. Kapitel – Martinus und die neue Weltmoral

Martinus erlangt kosmisches Bewusstsein

1.1   Ein Abenteuer aus dem wirklichen Leben

Wenn wir durch die Jahrtausende zurück blicken, sehen wir, dass von Zeit zu Zeit ein ganz ungewöhnliches Genie geboren wird. Nach meiner Meinung haben wir auf unserem blauen Planeten Besuch gehabt von einem moralischen Genie in Gestalt des dänischen Verfassers und Welterneuerers Martinus (1890-1981).  (Martinus und die nete Weltmoral).

Am 11. August 1890 wurde Martinus Thomsen außerhalb einer Ehe in Sindal in Nordjütland (Dänemark) geboren, wo er seine Kindheit und den ersten Teil seiner Jugend zubrachte. Zunächst bekam er Arbeit in der Landwirtschaft und wurde später zum Meierei-Mitarbeiter ausgebildet. Danach arbeitete er in verschiedenen Meiereien in Jütland, bis er nach Kopenhagen umzog, wo er dann als 30-jähriger eine große Bewusstseins-Erweiterung erlebte.

Martinus lebte sein ganzes Leben lang ganz schlicht und sparsam, und zu Lebzeiten zog er auch keine größere öffentliche Aufmerksamkeit auf sich.

In der Osterzeit, im März 1921, erlebte Martinus das, was er selber „die große Geburt“ nannte, wodurch er „kosmisches Bewusstsein“ erlangte. Diese Geburt oder Einweihung, die einige Tage dauerte, hätte wohl keine größere Bedeutung gehabt, hätte sie nicht Martinus in einen neuen Bewusstseinszustand mit permanentem intuitiven oder kosmischem Empfindungsvermögen versetzt. Durch dieses neue Empfindungsvermögen erhielt er Zugang zu einer neuen Welt, und er wurde sozusagen in eine höhere Bewusstseinsebene hineingeboren. Von der Wissenschaft der Liebe, die er danach schuf, aus gesehen, war diese Welt seine wirkliche und natürliche Heimat.

Es kommt mir so vor, als ob wir in unserer Zeit auf der Erde Besuch von einem Gast aus einer höheren Welt gehabt hätten.

1.2   Der Hintergrund für Martinus’ Verfasserschaft und die neue Weltmoral

In seinem Buch Zur Geburt meiner Sendung und im Vorwort zu seinem Hauptwerk, Livets Bog (Buch des Lebens 1, LB1), berichtet Martinus, dass der auslösende Hintergrund für seine gesamte Verfasserschaft die tief gehende Bewusstseinsänderung war, die im März 1921 stattfand, als er „die weiße Feuertaufe“ und „die goldene Feuertaufe“ erlebte.

Martinus: „Die kosmische Feuertaufe, die ich durchgemacht hatte und auf deren nähere Analyse ich hier nicht eingehen kann, hatte also die Tatsache hinterlassen, dass in mir ganz neue Wahrnehmungsfähigkeiten ausgelöst worden waren: Fähigkeiten, die mich in den Stand setzten – nicht in kurzen Erleuchtungsblitzen – sondern vielmehr in einem andauernden wachen Tagesbewusstseinszustand, alle die hinter der physischen Welt existierenden, tragenden geistigen Kräfte, unsichtbaren Ursachen, ewigen Weltgesetze, Grundenergien und Grundprinzipien zu erkennen. Das Mysterium des Daseins war also kein Mysterium für mich. Ich war mir des Lebens des Weltalls bewusst und war in das ‚göttliche Schöpfungsprinzip‘ eingeweiht worden.“ (Livets Bog 1, 21).

Nach dieser kosmischen Feuertaufe hatte Martinus also neue Fähigkeiten erhalten, die ihn in den Stand setzten, in die Ewigkeit und Unendlichkeit selbst hineinzuschauen. Am 24. März 1921 hatte Martinus ein permanentes kosmisches Bewusstsein erhalten.

Martinus Zitate aus dem Buch über die neue Weltmoral:

„Ich sah, dass ich ein unsterbliches Wesen bin und dass alle anderen Wesen im Dasein ewige Realitäten sind, die wie ich eine unendliche Kette von früher erlebten Leben hinter sich haben, dass wir uns alle aus niederen, primitiven Daseinsformen zu unserem jetzigen Stadium entwickelt haben und dass dieses nur ein einstweiliges Glied in dieser Entwicklungsskala ist und wir also auf dem Weg zu gigantisch hohen Formen von Daseinsebenen in der Ferne sind. Ich sah, dass das Weltall ein einziges großes Lebewesen ist, in welchem alle anderen Wesen, jedes einzelne, Organe sind, und dass wir alle – Menschen, Tiere, Pflanzen und Mineralien – eine Familie sind, aus demselben Fleisch und Blut, bildlich gesehen.“ (LB1, 21).

In den letzten 60 Jahren seines Lebens schrieb er kraft seiner kosmischen Fähigkeiten ein Werk von circa 10.000 Seiten, womit er auch eine völlig neue Geisteswissenschaft und ein völlig neues Weltbild schuf – Das ewige Weltbild (DEW). In seinem Hauptwerk Livets Bog in sieben Bänden („Buch des Lebens“, LB1-LB7) von knapp 3.000 Seiten verwendet Martinus an einer einzigen Stelle für sein Werk den Begriff „Die ewige Weisheit“ (LB1, 7).

Der dänische Schriftsteller Martinus (1890-1981) gab seinen gesammelten Werken den Namen „Das Dritte Testament“. Es enthält sein Hauptwerk, „Livets Bog“ (Das Buch des Lebens) in 7 Bänden, „Das ewige Weltbild“ in 6 Bänden, „Logik“ und etwa 30 kleinere Bücher sowie eine große Anzahl von Artikeln, die in der Zeitschrift „Kosmos“ veröffentlicht wurden.
Martinus (1890-1981), Martinus Institut, www.martinus.dk

Abbildung 1: Martinus im Alter von 30 Jahren, 1921

1.3   Die Meditation, die die Bewusstseinserweiterung auslöste

1921 arbeitete Martinus im Büro der Meierei Enigheden, als er von einem neuen interessanten Buch mit geistigen Themen hörte, das einer seiner Kollegen gelesen hatte. Nachdem Martinus sich vergewissert hatte, dass die neuen geistigen Richtungen auch etwas mit Gebet zu tun hatten, hatte er den Wunsch das Buch auszuleihen. An einem Tag im Februar 1921 wurde er von dem Besitzer des Buches, Lars Peter Larsen (1879-1948), der sich später in Lars Nibelvang umbenannte, nach Hause eingeladen. Während der nächsten sieben Jahre wurde „Lasse“ Martinus’ täglicher Gesprächspartner und Freund.

Martinus berichtet selbst, dass er das Buch nicht zu Ende gelesen hat. Das Einzige, woran er sich aus dem wenigen Gelesenen erinnern konnte, war, dass das Buch ihn veranlasste, über Gott zu meditieren. Als Martinus einige Jahre später anfing, seine Bücher zu schreiben, konnte er sich weder an den Titel des Buches noch an dessen Verfasser erinnern, weil nämlich das große geistige Erlebnis eine so große Einwirkung auf sein Gehirn gehabt hatte. Seitdem ist es ein Rätsel gewesen, welches Buch es gewesen ist. Meiner Ansicht nach muss es die dänische Übersetzung von „Meditationen. Ein theosophisches Andachtsbuch nebst Anleitung zur Meditation“ von Hermann Rudolph (1865-1946) sein, das im Verlag der theosophischen Kultur, Leipzig, 1912 veröffentlicht wurde.

Nach der großen Bewusstseins-Erweiterung war Martinus aus psychischen Gründen ganz daran gehindert, weiter zu lesen.

Martinus: „Der bloße Gedanke daran, in einem Buch zu lesen, war genug, um in meinem Gehirn eine Empfindung hervorzurufen, als sollte es gesprengt werden. Und in diesem Zeitraum – vom Beginn des genannten geistigen Prozesses an und bis ich von Grund auf das ganze Weltbild durchschaut und es in Bildform manifestiert hatte – kam ich also nicht in Berührung mit irgend einem Buch oder irgendeiner anderen Form von theoretischer Beratung, wie ich auch vor dem Erwachen meiner kosmischem Fähigkeiten ein ganz unbelesener Mann gewesen bin, da ich niemals studiert, sondern nur den gewöhnlichen Dorfschulunterricht bekommen habe, der für mich, da ich auf dem Lande geboren bin, im Sommer nur zweimal in der Woche drei Stunden und etwas mehr im Winter betrug“ (LB1, 22).

Martinus las danach weder theosophische noch anthroposophische Bücher. Es ist deshalb unzutreffend, wenn in anderen Schriften behauptet wird, Martinus hätte sich auf die Theosophie und die Anthroposophie gestützt, um sein Weltbild zu erschaffen. In der Schule mochte Martinus die biblischen Geschichten sehr gern, aber er unterstrich immer wieder, dass er zu seinem Wissen nicht durch Lesen oder Studieren gekommen war (Artikelsammlung 1, 8.25; Der Weg zur Einweihung, Buch Nr. 12, Über meine kosmischen Analysen, Kap. 25).

Martinus erklärte: „Etliche haben zu mir gesagt, dass ich gelesen und studiert haben muss, aber das habe ich nicht. Ich bin ein lebender Beweis dafür, dass man durch sein eigenes Bewusstsein zum höchsten Wissen kommen kann, und das ist ein Zustand, den zu erreichen alle Menschen auf dem Weg sind.“ (dän. Kosmos, Nr. 3/1991).

Martinus und die neue Weltmoral Der dänische Geistesforscher Martinus (1890-1981) unterbreitet die Prinzipien einer neuen Weltmoral, die die Grundlage zur Schaffung einer friedlichen und liebevollen Kultur auf der Erde bilden. Die Entwicklung einer neuen Kultur des Vergebens und gesünderer Lebensgewohnheiten, die Schaffung eines gerechten Weltstaates, die Einführung der Weltsprache Esperanto, Vegetarismus, die Entfaltung einer größeren Liebe zu Pflanzen, Tieren und Menschen – zu allen Lebewesen, sowohl im Mikro-, Mittel- und Makrokosmos – bilden wichtige Elemente in der Martinus Kosmologie, die als vollständiges Weltbild beschrieben werden kann, in dem alles mit allem verbunden ist.
Martinus und die neue Weltmoral von Ole Therkelsen. Verlag Scientia Intuitiva, Dänemark

1.4   Die Christus-Vision und „die weiße Feuertaufe“

Lars Nibelvang schreibt in seinem Tagebuch, dass er Martinus mündlich Empfehlungen gegeben hatte, wie man in einem bequemen Stuhl meditieren kann und eventuell dazu eine Augenbinde verwendet, um das Licht abzuhalten und sich besser konzentrieren zu können. Martinus kaufte danach zu diesem Zweck einen neuen Korbstuhl, und er erzählte, dass der „sehr lebendig war, ganz magnetisch, und die ganze Zeit knirschte“ (dän. Kosmos Nr. 3/1991).

Martinus wohnte in einem kleinen Zimmer in Kopenhagen (Jagtvej 52 A, 1. Stock links), als er an einem Abend in der Osterzeit in seinem Korbstuhl die weiße Feuertaufe erlebte, die eine Christus-Vision war.

Es war unter dieser Konzentration auf Gott, dass Martinus in einer tagesbewussten kosmischen Vision seine Berufung erfuhr, die kosmische Wissenschaft zu erschaffen. Sie sollte logisch und intellektuell „das Viele“ erklären, das Jesus seinen Jüngern nicht erklären konnte, weil sie es nicht fassen konnten (Das intellektualisierte Christentum, 2; Johannes 16, 12-15).

Martinus hatte noch nicht lange gesessen, als er einen leuchtenden Punkt in der Ferne sah, und plötzlich kam eine Christusfigur in Sicht. Es war die Christus-Skulptur des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen, die aussagt: „Kommt zu mir!“ (Domkirche in Kopenhagen). – Die Figur war klein und stand etwas entfernt. Dann wurde es dunkel, und als es wieder hell wurde, war die Figur lebendig geworden und von natürlicher menschlicher Größe. Sie war mit einem Gewand gekleidet aus leuchtenden kleinen Sternen, fast wie ein Umhang aus Diamanten. Sie strahlte gewaltig, das Licht war schneeweiß, die Wolken blau. Dieses Christus-Wesen aus blendendem Sonnenschein näherte sich ganz still Martinus, der wie gelähmt in seinem Korbstuhl saß. Er sah direkt hinein in eine Gestalt aus Feuer, die aus kleinen leuchtenden Punkten bestand, ähnlich einer Wunderkerze, bloß waren die Funken wesentlich kleiner. Zum Schluss bewegte sich die Gestalt direkt hinein in Martinus’ Körper, in sein Inneres. Hier hielt sie an und blieb stehen. Ein wunderbar erhebendes Gefühl erfasste Martinus, und seine Lähmung war vorbei.

Das göttliche Licht, das so in Martinus Wohnung genommen hatte, gab ihm die Fähigkeit, über die ganze Welt zu sehen. Von der göttlichen Gestalt in Martinus ging ein gewaltiger Lichtstrahl aus, und Martinus konnte in diesem Licht sehen, wie sich der Erdball drehte. Er sah die Kontinente und Meere, Städte und Länder, Berge und Täler daliegen, gebadet in dem Licht aus seinem Inneren. In dem weißen Licht wurde die Erde verwandelt in Gottes Reich. Und damit endete die überirdische göttliche Christus-Vision (Das intellektualisierte Christentum, 2; Zur Geburt meiner Sendung, Buch Nr. 4, Kap. 16).

 

Abbildung 2: Die Christus-Skulptur von Bertel Thorvaldsen (1770-1844). Domkirche Kopenhagen und Thorvaldsens Museum. Martinus hatte eine kleine Gipskopie in seiner Wohnung.

 

Die Auferstehung Christi. St. Isaak Kathedrale in Sankt Petersburg.
Die dänische Flagge wird in der orthodoxen Kirche als Symbol für die Auferstehung Christi verwendet. St. Isaak Kathedrale in Sankt Petersburg.

1.5   Martinus’ Berufung, ein Weltlehrer zu werden

Nach dieser Christus-Vision fühlte Martinus sich berufen, ein Weltlehrer zu werden. Als die Christus-Gestalt in ihn hineinging, und er sah, wie die Strahlen von dort über die Erde leuchteten, erlebte er das als Zeichen dafür, dass er durch Christus selbst geweiht worden war, die Christus-Mission weiter zu führen. Dass die Erdkugel sich in dem Christuslicht drehte, war ein Symbol dafür, dass seine Mission von globalem Umfang war. Er erlebte, dass er von Gott auserwählt worden war, das Christentum zu verwissenschaftlichen und zu intellektualisieren und es zu seiner Vervollkommnung hier auf der Erde zu führen.

Martinus schreibt: „Hätte unter der Vision Zeit und Gelegenheit dafür bestanden, hätte ich gegenüber dieser göttlichen Berufung Einwendungen erheben müssen genauso wie Moses, als er durch das göttliche Feuer des Dornbusches die Berufung erhielt, Israel aus Ägypten herauszuführen. Gleich wie er meinte, nicht genug Qualifikationen zu haben, um diesen sehr schwierigen Auftrag auszuführen, hätte auch ich, als ein ganz ungelehrter Mann und ohne jegliches kosmisches Wissen, im Hinblick auf fehlende Qualifikationen ebenso mit Einwendungen kommen müssen. Aber wie bereits erwähnt, war dafür keine Zeit. Solche Art von Gedanken konnte im Übrigen hier auch nicht zum Ausdruck kommen. In den folgenden Stunden war ich überwältigt und in eine göttliche überirdische Macht eingebunden, die mich durch die Visionen in dieser meiner kosmischen Berufung oder Einweihung meines Lebens felsenfest tagbewusst machte – die Vervollkommnung des Christentums zu einem wissenschaftlichen bzw. felsenfest logischen Lebensfundament für die Vollendung der Menschheit als Abbild Gottes, ihm gleichend.“ (Das Intellektualisierte Christentum, 2).

1.6   Martinus’ Erlebnis der goldenen Feuertaufe

Am Vormittag des Tages nach der Christus-Vision erlebte Martinus die goldene Feuertaufe, die ein universelles Erlebnis des Weltalls oder von Gottes Bewusstsein war. Er setzte sich wieder in seinem Korbstuhl zurecht, und er wurde wieder schnell eingehüllt in ein göttliches Licht. Ein Himmel kam in Sicht, der aus überaus blendend goldenem Licht bestand und aus einer so schnell vibrierenden Materie, dass er fühlte, dass er hier auf dem Höhepunkt dessen war, was sein Organismus und sein Bewusstsein ertragen konnten. Er befand sich in einem Meer von Licht, das diesmal nicht die weiße Farbe von Schnee hatte, sondern alles war goldfarben. Durch das Ganze vibrierten kleine Goldfäden, die überall funkelten und glitzerten. Er fühlte, dass dies Gottes Bewusstsein oder Gedankensphäre war. Das war der Ursprung der Allliebe selbst (Zur Geburt meiner Sendung, Buch Nr. 4, Kapitel 17).

Der goldene Lichtkranz fügt das Bewusstsein aller Lebewesen zusammen zu einem gesamten Bewusstseins-Ozean, der nicht weniger ausmacht als das Bewusstsein der Gottheit selbst. Für Martinus formte sich das wie Tausende von vibrierenden Goldfäden, die völlig den Raum erfüllten. In diesem Gold-Lichtkranz erlebte er, in der Heimat seines ewigen Ichs zu sein und eine lebende Existenz außerhalb von allem zu haben, was sonst als geschaffene Erscheinungen sichtbar ist. Er war außerhalb von Zeit und Raum, war eins mit Unendlichkeit und Ewigkeit. Der Raum war nur markiert von einem Lichtozean, der durchstrahlt wurde von Licht in goldener Farbe. In diesem Lichtozean von funkelnden Goldfäden wird nur eine einzige Empfindung erlebt, das Gefühl, eins zu sein mit der Gottheit und eins mit allen anderen Lebewesen im Universum. Hier ist man auf Gottes eigenem Aussichtspunkt, die eigene Mentalität verschmilzt mit der Mentalität des Weltalls. Man ist eins mit dem Kosmos (Das Intellektualisierte Christentum, 3, 6 und 11).

1.7   Ein auf Wissenschaft basierendes Christentum

Martinus sah sein Werk nicht nur als eine Geisteswissenschaft, eine Kosmologie und ein ewiges Weltbild an, sondern meinte auch, dass dies ein auf Wissenschaft basierendes oder intellektualisiertes Christentum sei.

Das Christentum war er tatsächlich in seinem Anfangsstadium eine Religion, aber Martinus zufolge wird es zu einer Wissenschaft, ja zu der Weltwissenschaft selbst werden, die die ganze Welt zusammenführen wird. Es wird Religion und Wissenschaft vereinigen, und es wird das Herz und den Verstand genauso vereinigen wie die Denkweisen des Ostens und des Westens. Wenn die ewigen Analysen in das Christentum hineinkommen, wird man sehen, dass das Ganze mit der Liebe und der Unendlichkeit zusammenpasst, und dann, meinte Martinus, wird das Christentum zur Wissenschaft und nicht länger eine Sache des Glaubens sein.

Diese Wissenschaft der Liebe wird beweisen, dass alles im Endergebnis das Bibelwort bekräftigen wird: „Alles ist sehr gut“. Martinus meint also, dass es richtig ist, wenn man in der Bibel nach der Erschaffung des gesamten Weltalls Gott aussprechen lässt: „Siehe, alles ist sehr gut.“

Martinus setzte sein Werk in Beziehung zu den beiden früheren Testamenten der Bibel, indem er seiner gesamten Geisteswissenschaft die Bezeichnung Das Dritte Testament gab, weil er seine Arbeit als eine Fortsetzung der „Christus-Mission“ ansah. Martinus erklärte, dass sein Werk Das dritte Testament identisch mit dem intellektualisierten, unsterblichen Christentum sei, das das künftige Lebensfundament der Menschheit sein und die Grundlage für eine neue Moral der Welt bilden werde.

Martinus war der Auffassung, dass diese neue Geisteswissenschaft der „Geist der Wahrheit“ bzw. „der Beistand, der Heilige Geist“ sei, der entsprechend der Prophezeiung Christi über die zukünftige Erneuerung des Lebens durch das Christentum kommen sollte:

„Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Johannes 14, 26).

„Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.“ (Johannes 16,12-15).

1.8   Das einzig Notwendige und der dauerhafte Frieden auf Erden

Auf was zielte die Arbeit von Martinus ab? – Eine der Antworten kann man im „Vorwort“ zum ersten Buch finden, das Martinus 1932 herausgab, nämlich im ersten Band des Hauptwerkes Livets Bog (LB1-LB7).

Da die irdischen Menschen nicht gleiche Erfahrung und gleiches Wissen haben, stehen sie auf unterschiedlichen Stufen in ihrer Entwicklung von der Dunkelheit zum Licht. Aber auf einer bestimmten Stufe in dieser Entwicklung wird es unumgänglich, sich eine absolut wahre Kenntnis über den Sinn des Lebens anzueignen, über die tiefsten Gesetze und die ewigen Grundprinzipien des Daseins, um das absolute Glück bzw. das vollkommene Schicksal zu erreichen. Für den irdischen Menschen ohne kosmisches Bewusstsein ist die Aneignung solcher Erkenntnisse tatsächlich „das absolut Eine, das was not tut“ (LB1, 6).

Martinus hatte diese ewigen Gesetze und Lebensprinzipien mit seinem kosmischen Bewusstsein selbst erfahren, und mit seinem Wissen der Wahrheit bzw. der ewigen Weisheit aus erster Hand fühlte er sich verpflichtet, dieses Wissen zu Nutzen und Hilfe gewöhnlicher Menschen verfügbar zu machen. Das gesamte Werk von Martinus ist so das Ergebnis seines Pflichtbewusstseins. (LB1, 7).

So wie Landkarten für den Geographieunterricht in der Schule nützlich sind, so gestaltete Martinus Symbole, um das Studium der Kosmologie für gewöhnliche Menschen einfacher zu machen. Die grundlegende Basis um diesen „ewigen Frieden“, der von der gesamten Menschheit so dringend ersehnt wird, auf der Erde zu schaffen, ist nämlich nach Martinus gerade das Ergebnis des Studiums und der Kenntnis der kosmischen Analysen, die unter allen Völkern verbreitet werden. (LB1, 8).

1.9   Martinus und die neue Weltmoral

Im Zusammenhang mit seiner Vortragstätigkeit und seiner Arbeit bei der Einrichtung des Martinus- Instituts (Mariendalsvej 96, 2000 Frederiksberg, Kopenhagen) sowie des Martinus-Centers (Klintvej 69, Klint, 4500 Nykøbing, Sjælland) stellte Martinus sich selbst oft die Frage: „Woran arbeiten wir eigentlich?“, und in einem Vortrag, den er im Juni 1975 hielt, antwortete er: „In der Tat ist es so, dass es um die Weltmoral geht. Tatsächlich geht es genau um die Weltmoral.“ (Dänischer Kosmos, Nr. 7/2004).

Martinus arbeitete also an eben dieser Weltmoral, die auf absoluter Wahrheit und absoluter universaler Liebe gegründet ist. Rein akademisch oder philosophisch gesehen kann es sehr interessant sein, Martinus’ Spirituelle Wissenschaft zu studieren, weil sie neue und bislang unbekannte Lösungen zu vielen philosophischen und erkenntnistheoretischen Problemen bietet; aber seine Arbeit hat außerdem ein ganz anderes praktisches Ziel, nämlich zur Schaffung einer neuen Weltkultur beizutragen, die auf einer neuen Weltmoral beruht.

Martinus’ Arbeit hat also ein globales Ziel, und auf diesem Hintergrund erscheint er als ein Welterlöser, ein Welterneuerer oder Weltlehrer. In den unterschiedlichen Heiligen Schriften innerhalb von Hinduismus, Buddhismus, Islam, Judentum, Christentum und anderen Religionen kann man viele Prophezeiungen über das Erscheinen oder die Wiederkehr eines großen Weltlehrers lesen.

Im Zusammenhang mit seinem zweiten Kommen in den letzten Tagen erklärte Christus, dass viele falsche Propheten erscheinen würden. Einige davon würden sich sogar als Christus selbst ausgeben.

Christus warnt: „Wenn dann jemand zu euch sagen wird: ‚Siehe, hier ist der Christus!’, oder: ‚Da!’, so sollt ihr’s nicht glauben. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. Siehe, ich habe es euch vorausgesagt. Wenn sie also zu euch sagen werden: ‚Siehe, er ist in der Wüste!’, so geht nicht hinaus, ‚Siehe, er ist drinnen im Haus!’, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein.“ (Matthäus 24:23-27).

Jesus sagte ihnen: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe! Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: ‚Ich bin’s’, und werden viele verführen.“ (Markus 13:5-6).

Die große Frage ist daher, wie ein Welterlöser oder Weltlehrer die Weltbühne in modernen Zeiten betreten würde und wie man sicher sein kann, ob man einem echten Weltlehrer oder einem falschen Propheten gegenüber steht.

INHALT – Martinus und die neue Weltmoral

1. Martinus erlangt kosmisches Bewusstsein
2. Krishnamurti als ein Weltlehrer
3. Prophezeiungen über den dänischen Weltlehrer
4. Das Geheimnis der Pyramide
5. Die Erde – ein Lebewesen
6. Der Weltstaat
7. Esperanto – die internationale Weltsprache
8. Vegetarismus und die Liebe zu Tieren
9. Krankheit und Heilung – Liebe zum inneren Universum
10. Einbalsamierung in der neuen Weltkultur
11. Die Christus-Moral
12. Die Ewigkeit verstehen – 0X – Der Beginn der Analyse
13. Das Werk – Das Dritte Testament
14. Die Wiederkunft Christi
15. Ein unverzichtbares Studium
Anmerkung
Martinus und sein Werk

Bibliographie

Martinus und die neue Weltmoral

344 seiten. Gebunden
ISBN 978-87-93235-18-2
1. Ausgabe, 1. Auflage, 2017.
Scientia Intuitiva.

Herausgegeben in sieben Sprachen:
Dänisch, Schwedisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Esperanto und Russisch

Verfasser zum Buch "Martinus und die neue Weltmoral"
Ole Therkelsen (geboren 1948), Chemieingenieur und Biologe, schreibt auf der Basis seines lebenslangen Engagements für die Martinus Kosmologie. Er hat in fünfzehn Ländern in sechs unterschiedlichen Sprachen über 2.000 Vorträge über die Kosmologie gehalten. Viele dieser Vorträge können auf www.oletherkelsen.dk gehört werden

Der Verfasser zu Martinus und die neue Weltmoral

Ole Therkelsen (geb. 1948), Chemieingenieur und Biologe, schreibt auf der Basis seines lebenslangen Engagements für die Martinus-Kosmologie. Er hat in fünfzehn Ländern in sechs Sprachen über 2.000 Vorträge über die Kosmologie gehalten. Viele dieser Vorträge können auf www.oletherkelsen.dk gehört werden. Rechtes Foto: Ole als 11- jähriger mit Martinus im Martinus Center in Klint, nähe Nykøbing, Sjælland, Dänemark.

Ole Therkelsen, Chemieingenieur und Biologe, schreibt auf der Basis seines lebenslangen Engagements für die Martinus Kosmologie. Er hat in fünfzehn Ländern in sechs unterschiedlichen Sprachen über 2.000 Vorträge über die Kosmologie gehalten.
Ole als 11- jähriger mit Martinus im Martinus Center in Klint, nähe Nykøbing, Sjælland, Dänemark. Beim Gardenparty den 15. Juli 1959 i Martinus Center Klint, 4500 Nykøbing Sjælland.

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